Essen ist Kultur, Essen hat Geschichte, Essen ist ein soziales Ereignis, Essen schmeckt, Essen macht glücklich, Essen hält gesund, Essen beeinflusst die Umwelt, Essen ist Teil der globalen Wirtschaft. Das alles und noch mehr macht Ernährung aus. Immer. Und gleichzeitig.
Das Konzept, ganzheitlich an die Ernährung heranzugehen, heißt im wissenschaftlichen Sprech Ernährungsökologie oder auch nachhaltige Ernährung. Ökologie ist hier als die Lehre von den Zusammenhängen zu verstehen. Und Zusammenhänge gibt es wahrlich genug im Bedürfnisfeld Ernährung! Von der Produktion über die Verarbeitung, Verpackung, Transport bis zum Konsum und zur Entsorgung. In den fünf Dimensionen Gesundheit, Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt und Kultur geht die Ernährungsökologie komplexen Fragestellungen nach und versucht, Antworten zu geben. Ziel ist, wissenschaftliche Erkenntnisse über alle diese Zusammenhänge zu erhalten und nachhaltige Ernährungskonzepte anzubieten.
Das ist unbequem, denn Komplexität ist unangenehm, wir bevorzugen einfache Antworten, die es in der nachhaltigen Ernährung aber nicht gibt. Sich der Herausforderung dennoch zu stellen, das große Ganze im Blick zu behalten, sozusagen eine „ganzheitliche Ernährungswissenschaft“ zu sein, das ist das Verdienst der Ernährungsökologie.
Und ich finde, so weit muss Ernährungswissenschaft gehen!