ein unverhofftes, dankbares jahresresümee


vorigen freitag rannte mir ein guter bekannter zufällig über den radweg, wir beschlossen einen spontanen kaffeeplausch. der liebe hat eine ähnliche und ähnlich aufregende auslandserfahrung wie ich hinter sich. als er zurückkam, stolperte er fast übergangslos in einen anstrengenden vollzeitjob. jetzt, ein knappes jahr später, sitzt er da und sagt: “ich bin müde! weißt du, nicht nur körperlich. ich bin geistig müde. das macht mich traurig.”

mich macht es auch traurig, mit ihm. und gleichzeitig froh, für mich. froh, dass ich es aller existenzängste und gefühlten arbeitszwänge zum trotz umgesetzt habe, was ich mir die letzten monate in mosambik vorgenommen hatte: mir zeit zu geben, (wieder) rund zu werden – mindestens ein halbes jahr, womöglich ein ganzes. das gehen des großvaters zu begleiten und alle damit verbundenen gefühle wahrzunehmen und zuzulassen. die freude über das wieder vorhandene angebot an kunst und kultur zu zelebrieren. good old europe, das jetzt in einem ganz anderen glanz erstrahlt, zu bereisen und zu genießen. mich wieder in die (gesellschafts-) politik einzuklinken. reflexionen und emotionen, gute wie unangenehme, zu durchleben. lebenskonzepte zu revidieren und zu adaptieren. mich beruflich zu verlieren und wiederzufinden. die müdigkeit abzustreifen und neue energien zu erschließen.

damit wurde dieses gespräch anlass für mein persönliches jahresresümee. es war ein turbulentes jahr, vor allem in mir drin. es war ein intensives jahr. es war ein gutes jahr. und ich bin – angesichts dessen, was ich an einem anderen ende der welt mitgekriegt hatte – dankbar und demütig, dass ich die möglichkeit hatte, mein jahr 2012 so zu verbringen, wie ich es eben getan habe.

Ein Gedanke zu “ein unverhofftes, dankbares jahresresümee

  1. I am happy for you! I hope 2013 will bring you more reflection, joy, emotions and moments to be grateful for.

    And, if possible, a visit to Mozambique?! =)

    Beijinhos,
    Els

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