der kinderworkshop wirkt nach. zum einen freue ich mich sehr, sehr über die positive resonanz, allen voran jene von doris knecht. (nein, ich kenne sie nicht persönlich, und diese erwähnung war kein freundschaftsdienst, sondern offenbar echte begeisterung.)
zum zweiten freue ich mich, weil die arbeit mit den kindern nachhaltig frohmachend war. gut, ich gebe zu, das soeben abgeschlossene laufen in der sonne, macht die reflexion auch heller. trotzdem. wenn man sich dieser tage umschaut – regional, national und weltweit –, dann hat man eh nicht viel zum freuen. weil das aber für (mein) seelenheil so wichtig ist, konzentriere ich mich also jetzt ganz auf das gute.
das erste gute ist kärnten. und dass ich das einmal schreiben würde, hätte ich nie geglaubt. deshalb gleich doppelte freude.
das zweite gute sind die nachwehen vom workshop vorige woche, wie ja oben schon erwähnt. aber da geht’s noch ein bissl weiter. beim laufen kommen einem ja immer so gedanken. mit kindern zu arbeiten, war bisher immer freudig. ich bin ja generell eine menschenfreundin, und kinder sind mir die allerliebsten menschen. dennoch: der workshop hätte sich auch so entwickeln können, dass als resümee geblieben wäre: die kinder können nix (mehr) schmecken, sie bevorzugen aromatisierten fraß, und sie interessieren sich auch nur für fast food. aber das war nicht der fall. im gegenteil! großes interesse, große begeisterung, hohes qualitätsbewusstsein. das ist doch schön!
meine gedanken streiften weiter. viele der rückmeldungen gehen in die richtung: man muss bei den kindern anfangen mit dem gespür für gutes essen, weil wenn sie’s von anfang an kriegen, dann bleibt’s ihnen für immer. ich sehe das genauso. als wissenschaftlerin wie als gesellschaftsmitglied. ich wurde ja esstechnisch von meiner oma sozialisiert. mit gemüsegarten-regional-saisonal-frisch-küche. meine lieblingsspeisen als kind waren linsen mit semmelknödel sowie dillsoße mit selbiger beilage. ok, und das paprikahendl von der oma. mit zerkochten bandnudeln, davon habe ich mich ausnahmsweise wegentwickelt. die regional-saisonal-frischkoch-oma und ihr kochsalat mit erbsen waren auch der grund für unser kochbuch (omas bio-küche im kneipp-verlag) und überhaupt auch, warum ich essenstechnisch jetzt so drauf bin. meine beiden brüder wurden nur mehr teilsozialisiert von der oma, weil die mutter, als es dann drei von unserer sorte gab, doch ein zeitl zu hause blieb und selbst den kochlöffel schwang. von diesen beiden brüdern ist einer eh schon lange selber kochend. der andere, dereinst der begnadeste das-kleinste-fuzerl-zwiebel-aus-der-homogensten-soße-isolierer und -abscheider, genereller gemüseverweigerer und noch vor gar nicht allzu langer zeit dem thema essen hauptsächlich mit wurschtigkeit begegnender, hat mittlerweile ein biokistl abonniert, schloss sich jüngst katharina seisers meinung über die nicht-zufriedenstellende qualität der schwedenbomben an (ein erdrutsch, vergleichbar mit dem jüngsten in kärnten) und tut neuerdings sogar selber wurschten. was ich damit sagen will: der gute boden ist das wichtigste. da wächst dann einfach das beste drauf. auch wenn’s vielleicht einmal ein paar ([post-] pubertäre) jahre dauert.
mein klaus, noch mehr kind der 70er als ich, ist ja davon überzeugt, dass sich die umweltbewegung in österreich sozusagen children-up entwickelt hat. zumindest behauptet er, dass in seiner familie er es war, der als schüler die mülltrennung von der schule nach hause gebracht und daheim eingeführt hätte. sagen wir, es war so. und sagen wir, das funktioniert mit dem qualitätsbewusstsein beim essen analog. oh, ich freue mich!