ein unverhofftes, dankbares jahresresümee


vorigen freitag rannte mir ein guter bekannter zufällig über den radweg, wir beschlossen einen spontanen kaffeeplausch. der liebe hat eine ähnliche und ähnlich aufregende auslandserfahrung wie ich hinter sich. als er zurückkam, stolperte er fast übergangslos in einen anstrengenden vollzeitjob. jetzt, ein knappes jahr später, sitzt er da und sagt: “ich bin müde! weißt du, nicht nur körperlich. ich bin geistig müde. das macht mich traurig.”

mich macht es auch traurig, mit ihm. und gleichzeitig froh, für mich. froh, dass ich es aller existenzängste und gefühlten arbeitszwänge zum trotz umgesetzt habe, was ich mir die letzten monate in mosambik vorgenommen hatte: mir zeit zu geben, (wieder) rund zu werden – mindestens ein halbes jahr, womöglich ein ganzes. das gehen des großvaters zu begleiten und alle damit verbundenen gefühle wahrzunehmen und zuzulassen. die freude über das wieder vorhandene angebot an kunst und kultur zu zelebrieren. good old europe, das jetzt in einem ganz anderen glanz erstrahlt, zu bereisen und zu genießen. mich wieder in die (gesellschafts-) politik einzuklinken. reflexionen und emotionen, gute wie unangenehme, zu durchleben. lebenskonzepte zu revidieren und zu adaptieren. mich beruflich zu verlieren und wiederzufinden. die müdigkeit abzustreifen und neue energien zu erschließen.

damit wurde dieses gespräch anlass für mein persönliches jahresresümee. es war ein turbulentes jahr, vor allem in mir drin. es war ein intensives jahr. es war ein gutes jahr. und ich bin – angesichts dessen, was ich an einem anderen ende der welt mitgekriegt hatte – dankbar und demütig, dass ich die möglichkeit hatte, mein jahr 2012 so zu verbringen, wie ich es eben getan habe.

schweihnachtsbratenfreude


eine etwas verspätete weihnachtsgeschichte: ein mir bekanntes ehepaar, 65-70 jahre alt, gesundheitsbedingte “körndlfresser” mit großer freude am seltenen fleischkonsum, wurde zu weihnachten 2012 zu labonca-neukunden. (ja, wegen meiner freudigen berichte.) für den schweihnachtsbraten entschied man sich für die niedrigtemperaturmethode. die zwei standen also am 25.12. beide (!) um 3 uhr früh auf, um das gute stück in die röhre zu schieben.

eine schöne art, den fleischkonsum zu zelebrieren, finde ich.

biophotonen und lebensmittelunverträglichkeiten


seit langem laboriere ich an lebensmittelunverträglichkeiten. zum glück nur gedanklich. jetzt gerade habe ich mir das aktuelle profil gekauft. “gesundes, das krank macht. bis zu 40 prozent der österreicher vertragen früchte, milchprodukte und getreide nicht mehr. stimmt das? und wenn ja, warum?” ist sogar titelgeschichte. (die geschichte an sich ist für mich enttäuschend, nix neues ist darin zu lesen, und vor allem das große thema “unerklärbare unverträglichkeiten” wird nicht einmal angerissen.)

als “unerklärbare unverträglichkeiten” bezeichne ich jene unverträglichkeitsreaktionen, die keine sind, wo wir die ursache kennen (laktose-, fruktose-, histaminintoleranz, zöliakie), und natürlich auch keine echten allergien oder kreuzreaktionen. kaum jemand innerhalb der schulmedizin/-ernährungswissenschaft beschäftigt sich damit, und ich gebe zu, das galt bis vor kurzem auch für mich.

dann wurde ich von den ereignissen überrollt und konnte nicht mehr anders, als mich der thematik zuzuwenden: zuerst kam, vor ein paar wochen, mein bruder daher. er wollte sich austesten lassen, ohne mich vorher um meine meinung zur seriosität der methode zu befragen. “schwindlig!” hätte ich damals wie aus der pistole geschossen gesagt. vermutlich hat er deshalb nicht gefragt. mir wohnt ja eine gehörige portion skepsis – hart an der grenze zum skeptizismus – inne. nix glaube ich, was ich nicht verstehe und/oder mit methoden überprüfbar ist, die ich verstehe. dazu bin ich noch infiziert von meinem herzallerliebsten, einem ehemaligen esoteriker und jetzt nichtraucher-esoteriker, geisteshaltungsmäßig. 

nun bin ich aber auch nicht dogmatisch und neugierig sowieso. deshalb war meine erste reaktion nicht “schwindlig!”, als mir ein sympathischer, verständiger, nach meiner einschätzung seriöser bio-auskenner anfang oktober von seiner forschungsleidenschaft erzählte: alternative messmethoden der qualität von lebensmitteln. klar bin ich skeptisch, das habe ich ihm auch gleich ins gesicht gesagt. aber anschauen will ich mir seine forschungen schon. an einem wochenende gegen ende oktober lag ich seite 50 des 13/12er-falters (es geht um persisches wüstensalz) lesend auf der couch. (warum ich dabei rotierte, könnt ihr hier nachlesen.) und stolperte dabei über die biophotonenmessung eines gewissen herrn fritz-albert popp. später an diesem wochenende treffe ich freundInnen, die mich fragen, was ich von der bioenergetischen blutdiagnose halte, mit deren hilfe ein arzt gerade dabei ist, ihre  lebensmittelunverträglichkeiten auszutesten. innerlich rotiere ich wieder, äußerlich sage ich wahrheitsgemäß: ich kann’s nicht beurteilen, weil ich mich damit noch nicht beschäftigt habe.

aber jetzt will ich’s wissen!

ich klemme mich also hinter den computer. als erstes versuche ich, herauszufinden, ob es stellungnahmen zur alternativmedizinischen diagnostik von nahrungsmittelunverträglichkeiten von deutschen und österreichischen allergologenverbänden gibt. fehlanzeige! das aktuellste, auf das ich stoße, ist eine gemeinsame stellungnahme aus 2009, dass die messung von igg-antikörpern nicht empfohlen wird. (zur erklärung: bei einer echten allergie, die immer von eiweißkörpern verursacht wird, treten antikörper der klasse ige auf den plan. diese können leicht gemessen werden, deshalb kann eine echte allergie auch leicht diagnostiziert werden. igg-antikörper kommen dagegen bei “normalen” erkrankungen zum einsatz. es gab und gibt noch immer tests, die über die messung der igg-antikörper auch unverträglichkeiten diagnostizieren wollen. das halten die allergologen für unwissenchaftlich und unseriös.) damit beschäftige ich mich jetzt aber nicht weiter, denn ich will ja herausfinden, was es mit der bioenergetischen blutdiagnose auf sich hat. dazu gibt es keinerlei offizielle stellungnahme. schaut man sich die arbeiten der verbände, auch des europäischen, an, könnte man überhaupt meinen, es gäbe außer echten allergien eh keine schwierigkeiten mit unverträglichen lebensmitteln.

und da verstehe ich die konsumentInnen jetzt schon. du glaubst, ein lebensmittel nicht zu vertragen, also gehst du zum arzt. der kennt die offiziellen informationen, testet dich also auf echte allergien. hast du nicht. dann kann man noch relativ leicht laktose-, fruktose- und histaminintoleranz diagnostizieren, das hast du auch nicht. zöliakie (glutenunverträglichkeit)? machen wir eine biopsie der darmzotten! auch nicht. und jetzt ist sense bei den schulmedizinerInnen. bei mir übrigens auch. ab jetzt kann man noch spekulieren: individuelle unverträglichkeit? lässt sich mit konsequentem weglassen des verdachtlebensmittel, einer so genannten auslassdiät, eventuell herausfinden: lässt man es weg und es geht einem besser, dann war’s wohl das. häufig scheint auch der grundsatz zu gelten: was wir nicht diagnostizieren können, dessen existenz verleugnen wir. was tust du also als leidgeplagte/-r konsumentIn: du suchst weiter nach antworten! vollkommen verständlich!

ich habe mich bisher auch noch nicht mit der frage beschäftigt, ob unverträglichkeiten nun in ihrer häufigkeit zunehmen, oder ob die leute, auch aufgrund der medialen ausschlachtung des themas, hypochondrischer werden. wahrscheinlich beides. dass unverträglichkeiten in ihrer häufigkeit zunehmen, erscheint mir plausibel. mitte des 19. jahrhunderts wurden mit justus von liebigs fleischextrakt und der margarine die ersten “künstlichen” lebensmittel erfunden. bis dahin aß die menschheit im wesentlichen mehr oder weniger viel fleisch, körndln, gemüse, obst, erdäpfel, milch(produkte), hülsenfrüchte, fisch. jahrtausende hinweg also mehr oder weniger das gleiche, verarbeitet maximal thermisch (kochen, braten, backen) und/oder mechanisch (mahlen, sieben, …). was wir uns seit gut hundert jahren alles einfüllen, ist dem körper oftmals vollkommen neu: süßstoffe, aromen, farbstoffe und wie sie alle heißen. oder bis zur unkenntlichkeit verarbeitetes. mir erscheint es daher, auf der basis meines wissenschaftlichen hintergrundes, nicht abwegig, dass der körper nicht mit allem von dem vielen neuen so mir nix dir nix umgehen kann und die eine oder andere unverträglichkeit entwickelt.

pfuh, da habe ich jetzt in ein wespennest gestochen! denn je mehr ich mich ins thema eingrabe, desto dringlicher erscheint es mir auch, das zu tun. es gibt immer mehr fragende konsumentInnen und kaum seriöse antworten. und, das streue ich mir jetzt einmal selbst rosen, ich glaube, es gibt auch nicht viele, die so ticken wie ich: für mich muss alles, hinter dem ich stehen kann, wissenschaftlich erklärbar und plausibel sein. gleichzeitig will ich aber nicht dogmatisch ablehnen, was (noch) nicht erklärbar ist. ich will so lange suchen, bis ich das nicht-erklärbare erklären kann – oder es als unwissenschaflich ablehnen muss. das ist der fluch meines forscherdrangs. brotlos und immens zeitraubend. aber solange ich es mir leisten kann, bleibt das so!

so, jetzt schaue ich aber endlich einmal, was das sein soll, die bioenergetische blutdiagnose. und finde: wieder biophotonen! mit quantenmechanik lässt sich ja wunderbar argumentieren, weil sie nämlich niemand versteht. ich versuche, das dennoch zu tun. das ist mein resümee: biophotonen sind photonen. photonen wiederum sind lichtteilchen (licht hat ja teilchen- und wellencharakter gleichzeitig.) biophotonen sind biologischer herkunft und haben eine ganz, ganz geringe intensität. ich zitiere den spiegel “ein schwaches Leuchten in lebenden Zellen. […], entsprechend dem Schein einer Kerze aus zwanzig Kilometern Entfernung.” der oben schon erwähnte deutsche physiker fritz-albert popp forscht auf diesem gebiet, er tut das übrigens in einem privatinstitut. die existenz der biophotonen gilt als gesichert, die fachwelt ist aber, euphemistisch, gespalten ob popps erkenntnisse.
er sagt, stark vereinfacht ausgedrückt, dass lebende zellen länger leuchten als tote, frisches material länger leuchtet als älteres. er sagt weiters, dass dieses licht kohärent ist, das heißt, wieder sehr vereinfacht, gleichgeschaltet. das habe die funktion, ordnung in der zelle zu schaffen. wieder der spiegel: “Diesen Gedanken hat Popp weiterentwickelt. Sonnenlicht ist eine elementare Nahrungsquelle der meisten Lebewesen. Aus ihm beziehen auch wir Menschen auf zellulärer Ebene Energie und ordnende Signale.”
jetzt wikipedia (ich weiß, dass das für wissenschaftliche arbeiten nicht zitierfähig ist, das hier ist aber keine wissenschaftliche arbeit, und für den einstieg ins thema reicht’s!): “Die Ansicht der Vertreter der Theorie, dass diesem Phänomen eine physiologische Bedeutung zukommt, hat bei Biologen und Physiologen bisher kaum Zustimmung gefunden, wohl aber in der Esoterik und in Teilen der Alternativmedizin.” sogar der betreiber der oben genannten diagnostik-seite gibt zu bedenken: “Diese hinweisdiagnostische Biophotonen-Blutanalyse ist wissenschaftlich umstritten […]. Die Methode ist wissenschaftlich noch nicht evaluiert. Insofern haben die erlangten Ergebnisse lediglich hinweisenden Charakter.” und wieder wikipedia: “Physikalisch kann die Strahlung mittels hochempfindlicher Photonendetektoren nachgewiesen werden. Da diese Messung jeweils nur die abgestrahlten Photonen erfassen kann, ist der Rückschluss auf die in den Zellen herrschenden Strahlungsverhältnisse nicht direkt möglich. Kritiker dieser Theorie weisen darauf hin, dass insbesondere die postulierte Kohärenz der Photonen nicht nachweisbar sei.”

in der zwischenzeit war ich auch beim alternativen qualitätsforscher. der misst zwar keine biophotonen, sondern elektromagnetische strahlung, und bei meinem besuch hat er nicht lebensmittel vermessen, sondern mich. das ist die ursprüngliche anwendung der methode: die elektromagnetische abstrahlung der zehn finger des menschen zu vermessen, um über die meridiane rückschlüsse auf das befinden einzelner organsysteme zu erhalten. lebensmittel damit auszutesten, ist eine anwendung, die später dazukam.
die messungen an mir dienten also dazu, mir die methode näher zu erläutern sowie meine skepsis zu beseitigen. gelungen ist nur ersteres: die methode ist spannend und, soweit ich das beurteilen kann, kein humbug, ich bleibe also interessiert. aber auch weiterhin skeptisch, denn die ergebnisse stimmten nicht mit meiner subjektiven befindlichkeit überein.
die biophotonenmessung in der lebensmittelqualitätsforschung ist mir übrigens in letzter zeit immer öfter untergekommen, auch in seriösem zusammenhang. dafür habe ich auf mein mail an einen mediziner, der mittels biophotonen-blutdiagnostik nahrungsmittelintoleranzen diagnostiziert, mit der bitte um wissenschaftliche hintergrundinformationen zur methode keine antwort erhalten. das allein ist für mich ein indiz fehlender seriosität.

so, jetzt komme ich also endlich zu meinem einstweiligen resümee und einer antwort für die vielen lieben fragenden menschen: für mich ist, auf der basis meines wissenschaftlichen verständnisses, die biophotonen-sache höchst spannend und auf keinen fall vollkommener humbug. wir werden uns in der lebensmittelqualitätsanalyse daran gewöhnen müssen, dass es mehr zu messen gibt als nährstoffgehalt, antioxidatives potenzial und sekundäre pflanzeninhaltsstoffe. die vorhandenen erkenntnisse allerdings auf die blutdiagnose umzulegen und insbesondere damit nahrungsmittelunverträglichkeiten zu diagnostizieren, halte ich zum gegebenen zeitpunkt nicht für seriös.

ich bleibe aber dran und werde die entwicklungen weiter verfolgen. sollte jemand sachdienliche hinweise für mich haben (wissenschaftliche!!!), bitte her damit!

einstweilen bleibt meine empfehlung für alle menschen mit (vermeintlichen) unverträglichkeiten – wie für alle anderen auch: gut essen, das heißt für mich bio, regional, saisonal, möglichst wenig verarbeitet, frisch, möglichst ohne zusatzstoffe und möglichst selbst gekocht.

es kamen drei heilige weise …

es kamen drei heilige weise …


wo sind die ehemaligen sternsinger unter euch?
ich musste beim verpacken dieser drei vorweihnachtsgeschenke gerade herzlich lachen. schauen die drei hier nicht aus wie wir damals, als heilige drei könige verkleidet? sogar mein fotoapparat sieht das so: die automatik-einstellung hat auf portrait-modus geschaltet …

überqualifiziert


ich wundere mich gerade. habe ein projekt in der pipeline, in dem ich mit kindern/jugendlichen zum thema lebensmittelqualität arbeiten möchte. praktisch und ganzheitlich. aus dem telefonat mit jemandem ebenfalls mit akademischen doktorwürden ausgezeichneten von einer potentiellen förderstelle geht mir ein kommentar nicht mehr aus dem kopf: “für das, was sie da vorhaben, sind sie ja total überqualifiziert.”
ist das, frage ich mich jetzt, eine repräsentative meinung? werde ich als akademische expertin von anderen akademischen expertInnen nicht für voll genommen, wenn ich mich mit jungen endkonsumentInnen an das vielleicht wichtigste thema im bereich ernährung herantaste? wieso wird es scheinbar als herablassung empfunden, den schreibtisch zu verlassen, um zu den menschen und zu den lebensmitteln hinauszugehen und die beiden miteinander zu verbinden, in einer art und weise, wie’s vom schreibtisch aus niemals möglich wäre?
ich mag das arbeiten am schreibtisch. ich mag forschen und wissenschaftlern. und g’scheit schreiben und reden. ich mag aber auch menschen und ich mag lebensmittel. und ich liebe die praxis. und überhaupt liebe ich die vielfalt beim arbeiten. und am überhauptesten tu ich eh, was ich will!

adipöse kraken-krampusse


krampusse

meine ersten selbstgemachten germkrampusse. habe ich gemacht, weil ich mir so leid getan habe, weil ich vom (ni)k(o)laus kein fuzi schokolade in die schuhe gelegt gekriegt habe. und das, obwohl ich krank bin und meine bravheit seit dienstag täglich artikuliert habe.
zurück zu meinen krampussen. schauen eher aus wie adipöse kraken, haha! auf jeden fall nicht ganz so wie die, die mich inspiriert hatte(n).
wie sie schmecken? weiß ich noch nicht, hab’ sie gerade erst aus dem rohr geholt …

butterbrot und honigsemmel


ich war gestern bei einem kamingespräch geladen. übrigens eine sehr nachahmenswerte privat-initiative: eine familie mit großer wohnung und einem kamin stellt ihr wohnzimmer für diskussionsrunden im freundeskreis zur verfügung. dazu wird jemand eingeladen, der zum gewünschten thema was zu sagen hat. gestern wurde das thema bio-landbau und -lebensmittel diskutiert, ich durfte mein wissen einbringen. dazu gab’s brötchen und wein. ein sehr feiner abend!

irgendwann kamen wir auf das verzichten zu sprechen. das überleben der menschheit und auch die individuelle gesundheit sei ja wohl nur zu sichern, wenn man auf vieles verzichte: himbeeren im winter, fleisch möglichst generell etc.
ich bin da ja ganz anderer meinung und tat sie natürlich kund: kognitive umstrukturierung nennt’s die psychologie, ich nenne lieber ein beispiel: statt “ich esse weniger fleisch” sage ich “ich genieße die kulinarischen vorzüger der vegetarischen küche” oder “den sonntagsbraten zelebriere ich”.

heute habe ich das kulinarische highlight des tages schon zelebriert: butterbrot und honigsemmel. ich bin beim gragger in der siebensterngasse vorbeigeradelt und habe mir roggenvollkornbrot und ein handsemmerl mitgenommen. das dann mit butter und honig versehen. mehr braucht dieses gebäck nicht. und das ist kein verzicht, das ist der himmel auf erden!

schweinderl und lebensweisheiten


schön ist das, wenn ein tag damit anfängt, dass einem bei der frühstückslektüre das herz aufgeht! heute geschehen, grund ist wieder einmal brand eins. in der november-ausgabe (schwerpunkt: zweite chance) findet sich die reportage “der bauernführer” (seiten 164-171), in der dem gründer der bäuerlichen erzeugergemeinschaft schwäbisch hall und seinem werk(en) nachgegangen wird. im schnelldurchlauf: ausbildung zum agraringenieur, entwicklungshelfer in syrien und bangladesch, 1984 den elterlichen hof übernommen, unwohlsein, agrarmanager statt bauer sein zu sollen, einschlagen eines alternativen weges, 1988 gründung der bäuerlichen erzeugergemeinschaft schwäbisch hall mit sieben mitstreitern, weidehaltung von schwäbisch-hällischem landschwein (das sind die schwarz-weißen, wir kennen sie vom sonnenschwein, anm.!), suchen und finden von alternativen absatzmöglichkeiten zu anständigen preisen, wachstum, 2001 übernahme und adaptierung des sterbenden städtischen schlachthofs von schwäbisch hall, um nicht in die abhängigkeit der große schlachtkonzerne zu geraten, davor zähe bemühungen um finanzierung des vorhabens (die ein bissl ans weideschlachthaus und an heini staudinger erinnert, anm.).

besonders schön, insbesondere für mich in meiner derzeitigen lebenssituation, finde ich die weisheiten, die der bauernführer rudolf bühler so von sich gibt oder die über ihn gesagt werden. dass der zuchtverband ein erfolg wurde, sei sein verdienst gewesen, sagt ein gründungsmitglied über ihn, weil er auf die richtigen leute zurückgegriffen habe und “er hat mehr von der welt gesehen als wir”. oder der bürgermeister, der den stein der finanzierung des schlachthofs ins rollen brachte, obwohl bühler keinen ausgearbeiteten businessplan, aber eine überzeugende zukunftsvorstellung hatte. “der mensch und seine vision passten zusammen, das schuf vertrauen.” der zusammenfindung zuträglich war auch die gemeinsame erfahrung: der bürgermeister hatte einmal für eine stiftung in südamerika mit campesinos gearbeitet. und zum schluss herr bühler: “es ist ein glück, wenn man das tun kann, was man für richtig hält.”